Carlotta auf der VDH DM IGP im August 2024 Hallo liebe Laubenhaider & Friends, ich bin’s mal wieder, die Carlotta, und wollte Euch ja noch von meiner letzten großen Prüfung berichten ... Tut mir leid, dass jetzt schon so viel Zeit seitdem vergangen ist, aber ich musste mich auch erstmal ein wenig erholen. Das war ganz schön anstrengend! Außerdem wollte ich ja auch meinen Berliner Geschwistern Coco und Conrad alles haarklein erzählen, schließlich mussten die mich in der Vorbereitung ja auch häufiger entbehren, besonders Coco. Wir haben ja plötzlich zu den unmöglichsten Zeiten trainiert, wo eigentlich was ganz Anderes auf meinem Wochenplan steht. Außerdem wollte ich Euch die Fotos nicht vorenthalten und dann hab’ ich noch ein bisschen getrödelt ... So, jetzt geht’s aber los: ist jetzt schon ein paar Wochen her, da haben wir mal wieder einen ganz großen Ausflug gemacht, mit Kofferpacken und so. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Koffer und Taschen die Wohnung verlassen, bin ich auch noch ganz entspannt, aber dann kriege ich doch etwas Panik. Egal. Im Endeffekt sind wir alle gemeinsam recht lange im Auto gefahren und haben auf einer Art Bauernhof gewohnt. Da gab’ es noch andere Tiere: Hühner, Ziegen und Schafe. Das hat mir gut gefallen. Wir haben dann vor Ort auch kleinere Ausflüge unternommen: waren mal Fährten und mal auf ’nem Hundeplatz. Scheinbar stand dieser Urlaub etwas unter dem Zeichen des Sports und nicht Baden (obwohl das Wetter besser zum Baden gepasst hätte !). Nach ein paar Tagen waren wir das erste Mal auf einem extra-großen Hundeplatz und da hab’ ich auch endlich ein paar bekannte Gesichter wieder getroffen. Wir haben da auch alle zusammen trainiert, aber das war ganz ulkig und ganz anders als sonst. Naja, ich bin da ja flexibel. Am darauffolgenden Tag hatte ich schon den Eindruck, dass die Stimmung zuhause nicht mehr ganz so ausgelassen war, wie sonst. Habe ich mir aber noch nix bei gedacht, war jetzt auch nicht beängstigend. Allerdings sah meine Mutti Jutta etwas fremd aus: Sie hatte ein rotes Oberteil an, die Farbe trägt sie sonst NIE! Vielleicht lag es daran. Wir sind dann wieder zu diesem extra-großen Hundeplatz gefahren und nach relativ kurzer Zeit kam auch schon mein erster Auftritt: SCHUTZ-DIENST! Besser kann der Tag ja kaum losgehen. Aber Jutta und ich sind ja ein eingespieltes Team, also haben wir das da gerockt. Ich hab’ allerdings den Ärmel nicht so gern loslassen wollen, weil der Typ mir irgendwie komisch vorkam, deshalb hab’ ich mir mit dem Ausmachen etwas Zeit gelassen. Und soll ich Euch was sagen? Das ist super angekommen. Im ganzen Stadion, so hieß der Hundeplatz wohl, stieg die Spannung ins Unermessliche, da hätte man fast eine Stecknadel fallen hören können. Beim letzten Mal hatte ich dann allerdings auch keine Lust mehr und bin schon nach dem ersten Rufen aus dem Arm gegangen. Hah! Das hat den Zuschauern aber gefallen! Da ging ein lautes erleichtertes Raunen durch die Zuschauerränge auf der Tribüne, das habe ich sogar bis auf den Platz gehört. Also, wenn ihr mich fragt: das war ein voller Erfolg! Am nächsten Tag sind wir dann wieder in dieses “Stadion“ gefahren (ich dachte es mir schon fast). Da musste ich aber länger warten, bis ich auf den Platz durfte, dafür war ich dann wieder besänftigt, als wir da so am Rand gestanden und ich gesehen habe, dass wieder Schutzdienst angesagt ist. Cool! Als wir dann endlich dran waren, hat Jutta allerdings plötzlich (wir waren eigentlich auf dem Weg zum Revieren, dachte ich) eine Kehrtwendung gemacht. Da hab’ ich mich vielleicht erschrocken! Ich war dann auch erst einmal etwas durcheinander, aber dann dämmerte es mir doch: hmmmm, sollte wohl UNTERORDNUNG werden, ach herrje! Naja, das lief dann leider nur mäßig, das kann ich eigentlich echt besser, aber ich war voll auf Schutzdienst programmiert. Was sollte ich machen? War aber wohl nicht so schlimm, war keiner böse mit mir. Am Sonntag haben wir uns dann von den Hähnen wecken lassen und auch schon ganz schön früh aus der Ferienwohnung weggefahren. Zu meiner großen Enttäuschung fuhren wir diese Mal lääänngger und somit nicht zu dem Stadion ...?ABER: nach einigem Hin uns her oder besser: Anhalten, weiterfahren, wieder Anhalten, wieder weiterfahren, etc. stellte sich dann heraus: Ooohh, wir fahren zum Feld, es geht FÄHRTEN! Yipppiieee!! Das mache ich ja auch wirklich gern, die gute Nase habe ich wohl von meiner Mama Vinja geerbt. Als ich dann endlich dran war, habe ich die Fährte da in meiner gewohnten Art souverän abgesucht. Angeblich soll ich irgendwo einen Gegenstand liegengelassen haben, aber wenn dort noch ein weiterer gewesen wäre, hätte ich ihn ja angezeigt! Den hat sich der Fährtenleger wahrscheinlich in die eigene Tasche gesteckt ;-) ... (nee, kleiner Spaß, ich hab‘ nicht mehr gerochen, aber ist es auch egal.) Hauptsache: ES HAT SPASS GEMACHT!! Ich muss abschließend allerdings noch sagen, dass ich etwas enttäuscht war, dass meine Kumpels (also meinetwegen auch die Nicht-Airedales, die ja auch da waren) und ich GAR KEIN NOCH SO KLEINES GESCHENK bekommen haben, nicht mal einen Keks! Das habe ich ja noch nie erlebt und damit sinkt die Veranstaltung - zumindest im Ansehen eines jeden Airedales - ja erheblich! Schließlich haben wir ja die ganze Arbeit geleistet, bei Sonne, Wind und überhaupt jedem Wetter. Nur gut, dass wir nicht nachtragend sind ;-)! Es grüßt Euch alle herzlich, Eure Carlotta Caline
Carlotta und ihre IGP1-Prüfung, August 2020 Liebe Laubenhaider & friends,
Lotte und die Altersteilzeit! Wenn’s am Besten ist, soll man aufhören! BH, VDH-HFS, AD, VPG 3, IPO 3, FH 1, FH 2, angekört (Körklasse 1 A), Aber so langsam schleichen sich die ersten Zipperlein ein. Irgendwie ist man mit fast 11 Jahren nicht mehr so spritzig wie früher, braucht länger, bis man in Gang kommt. Und nach einem Trainingstag tun einem schon mal die alten Knochen weh. Aber wer kennt das in meinem Alter nicht? Mein Herrchen hat seine Alterswehwehchen durch intensives Bauchmuskeltraining in den Griff bekommen. Aber ich komme mir auf dem Heimtrainer doch blöd vor! Aber getreu dem Motto “Wer rastet, der rostet” habe ich - nachdem unsere alte Khira seit Juli 2008 nicht mehr bei uns ist - ein ganz neues Aufgabenspektrum dazubekommen: Ihr seht, wie bei euch Menschen auch, als Rentner hat man beinahe noch mehr zu tun als früher. Nur eine Nummer langsamer. Man sieht sich,
Klub-Leistungs-Siegerprüfung 05.-07.10.2007 - oder zwei Laubenhaider auf der Deutschen in Dorsten ...
Es ist mal wieder Zeit für einen Bericht. Die Coaches haben den furchtbar schweren Job, Probleme zu beseitigen, die ohne die Meisterschaft überhaupt nicht vorhanden wären! Die wenigste Unterstützung bekommen sie dabei vom Hundeführer. Der ist nur nervös, hat Alpträume und muss ständig beruhigt werden. Aber alles schön der Reihe nach ... Im Vorfeld Problem 1: Die Musik! Problem 2: Die Fährte! Problem 3: Die Hundeführerin! Freitag Die Kinder waren kaum aus dem Haus und in der Schule, starteten wir durch. Ein unruhiges Wochenende sollte vor uns liegen , aber wir waren recht zuversichtlich, da gut vorbereitet (siehe Musik :-)). Nach knappen 500 nervigen Kilometern, Ankunft am Hotel. Und was macht man zuerst, wenn man an einem Hotel ankommt ? Genau! Nichts wie rein in die Gummistiefel und zwei kurze Fährtchen zum Proberiechen gelegt. Eine für Ursula und Oberon, eine für Heike und Orca. Praktisch, wenn das Hotel mitten in Äckern liegt! Der Ursula für dieses Wochenende zugeteilte Coach war noch auf der Autobahn, so hatte ich die schwierige Aufgabe, gleich zwei nervöse Starterinnen zu beruhigen. Im Acker ist man ja zum Glück allein. Der Boden weich und sandig, da sieht man wirklich jeden Tritt – kein Problem. Aber schon am Ansatz war zu erkennen, dass die Hunde ein paar Meter brauchten, um sich auf den Geruch einzustellen. Inzwischen war auch der halbe Fanclub und der Rest des Helferstabes eingetroffen. So fuhren wir gemeinsam zur Sportanlage, um uns für das Training zu rüsten. Jede Landesgruppe hat pro Starter 10 Minuten zur Verfügung, um mit dem Hund auf dem Platz zu arbeiten. Keine lange Zeit! Immerhin will man seinem Hund den Platz, die Ablageposition, die Zuschauer, die Geräte, die Bringhölzer und sämtliche Verstecke zeigen. Aber mit etwas Koordination und dem persönlichen Coach klappt das natürlich. Ursula wurde von André über den Platz gescheucht, Heike von mir. Kurze Abstimmung mit Ottmar Goldstein und Antje Beckert, die ebenfalls in unserer Trainingsgruppe waren und schon legten wir los. Beim Revieren gesellte sich noch René zu uns, um als „Bösewicht“ dem Hund das erste Versteck schmackhaft zu machen. Training erfolgreich - relativ entspannt verließen wir wieder den Platz. Der Probeschutzdienst ist in jedem Jahr ein Highlight. Hier muss genauestens beobachtet werden. Gilt es doch die ideale Ablageposition für die perfekte Fluchtvereitelung zu finden. An die Ablageposition dachte hinterher allerdings keiner mehr. Eher an die gewöhnungsbedürftige tiefe Armhaltung des Helfers, der für Teil II ausgewählt wurde! Und so wurde vereinbart, nach der Auslosung mit den morgigen Startern nochmal einen kleinen Anbiss zu machen um die Armhaltung zu simulieren. Meine Ausrüstung hatte ich natürlich dabei und das Los eines Helfers ist es, bei der Vorbereitung auf überregionale Veranstaltung den Stil der dortigen Helfer so gut es geht zu imitieren. Schau' mer mal... Bei der Auslosung muss man mental einfach in Topform sein. Man muss nur ganz fest an die Startnummer denken, die man unbedingt haben will und ...... schwupp ...... bekommt man die auch. Ich hatte da ja so meine Erfahrungen. Diesmal war ich aber nur stiller Beobachter, Heike musste ja losen. So schlug ich den Katalog auf und dachte bei mir „Katalognummer 5, da wäre Startnummer 5 auch ganz witzig“. Und das dumme daran war, dass Heike als letzte nach vorne gerufen wurde und das Los nehmen musste, welches übrig blieb. Die Nr. 5! Ich behielt erst einmal für mich, dass ich diese Nummer „gewählt“ hatte, denn das Gemaule ging schon auf dem Weg nach draußen los. „Bäh....erste Gruppe.....bäh.....so früh......bäh....“ und so weiter. Auf in den Wald zum Trainings-Schutzdienst. Drei Anbisse später war Heike beruhigt, ich weniger, weil ich Orca mit dieser
blöden tiefen Armhaltung auf die Flossen getreten war. Aber das mentale Wohl meines Schützlings geht natürlich über alles. Und wenn der zumindest beruhigt ist, wird alles gut. Samstag Draußen ist es noch stockfinster und sehr frisch. Wir quälen uns zum Frühstück. Uli, unsere Reiseleitung, hat das Frühstück für 7.00 Uhr klargemacht. Komisch, als Coach hat man auch keinen Hunger. Mit Mühe und Not vertilge ich ein Brötchen. Heike ist auch nicht besser. Ottmar hat noch schnell eine Fährte gelegt, die er nach dem Frühstück sucht, bevor er mit der ersten Fährtengruppe zum Fährtensuchen geht. Ursula ist relativ ruhig, will gar nicht, dass jemand mitgeht, aber der Coach weicht natürlich nicht von ihrer Seite. Ottmar ist notgedrungen auch dabei. Am Stadion angekommen, kümmert sich die Reiseleitung mit dem Rest des Fanclubs um den besten Standplatz. Uli organisiert das Aufstellen des Plakats und jeder wird mit Tröten, Pfeifen und sonstigem Krachzeug ausgestattet. Wir sind zwar nicht die Besten, aber auf alle Fälle immer die Lustigsten – und diesmal auch die Lautesten *grins*. Wir sehen noch die ersten Unterordnungen an und gehen dann zum Auto. Jetzt wird erstmal Heike mit der Startnummer versorgt. Der Hundeführer hat bei uns nur eine Aufgabe – Unterordnung laufen. Der Rest wird für ihn erledigt, also Anziehen der Jacke, etc. Dazu gehört auch das Binden der Startnummer. Eine wahre Herausforderung. Uwe: „Guck mal, passt das so?“ Na also, gegen soviel Fachkompetenz beim Knotenmachen kommt Heike nicht mehr an, aber man braucht schon Geduld! Heike läuft zum Anmelden und ich versuche wieder auf die andere Seite des Stadions zu kommen, damit ich etwas sehen kann. Für die Manöverkritik. Was sie da macht sieht ja recht gut aus, kann ich gar nicht mäkeln.
„Hey, das sieht ja richtig gut aus, was Heike da macht!“ Das einem in Momenten höchster Anspannung immer jemand anquatschen muss. Hat sie jetzt beim Vorsitzen ein Doppelkommando gegeben? „Ich glaube das war jetzt ein Doppelkommando!“ Danke für die Info! Hättest du mich nicht abgelenkt, hätte ich es mitbekommen, knurr. Als Coach hat man es echt schwer, ich bin ja nervöser als mein Schützling. Auch der Fanclub folgt gespannt dem Geschehen. Guter Sprung, kein Streifen, leichtes Knabbern.
„Fuuuusssss“. So ist's brav, genau richtig betont! Und jetzt noch das Voraus. Der Richter steht so nahe beim Hund, da muss Heike weiter vorgehen, damit sie Orca nicht zu früh schickt, sonst läuft sie womöglich zum Richter. Aber ich kann schlecht eine Auszeit nehmen oder vom Rand reinplärren. Ah, Heike hat's gemerkt, das waren mindestens 15 Schritte Entwicklung. „Voraus“.......................................................“Plaaaaaaaaaaaaaaaaaatz“. Orca peilt den Ordner mit der orangen Weste am Stadion-Eingang an. Leg dich.....leg dich....leg dich.....leg dich....leg dich.....leg dich....leg dich.....geschafft, liegt....und auch noch in Laufrichtung, cool! „Tröööööt, pfffeifffff, quiiieeeetschhhhh, gröööööööööl“ - der Fanclub gibt richtig Gas. Wir haben aber auch nur die Besten der Besten mitgenommen. Sabine, München-Nord erprobt, die wissen wie man gewinnt und jubelt. Diana und René geben bei ihrem ersten Faneinsatz beim KfT das Beste. Alex und Helga, kampferprobt bei vielen Schlachten. Uli und Helga souverän an der Tröte. Dieter, Hiltrud, André und Andreas komplettieren mit tosendem Applaus die Geräuschkulisse. Die Helfer machen sich schon warm und uns bleibt ein entspanntes Durchatmen und Konzentration auf Teil C. Ich schnappe mir meine Schützlinge gleich am Platzende. Orca bekommt die Beißwurst, Heike ein Lob. „Das hast du gut gemacht, tolles „Fuß“-Kommando beim Apportieren. Beim Voraus bist du schön weit gelaufen“ etc. Was anderes darf man da dem Hundeführer sowieso nie sagen. Auch wenn die Unterordnung grausam gewesen wäre - immer schön loben. Bei einem Boxer am Ring sagt man nach der fünften Runde ja auch nicht „Hey du blutest ja schon ganz schön, sieht so aus, als ob er dich in der nächsten Runde schafft“. Und die nächste Runde sollte hart werden. André und Ursula sind von der Fährte schon zurück. 84 Punkte starke Probleme an den Winkeln. Aber soweit noch ganz gut, der erste Hund ist mit 0 durchgefallen. Wie wir später erfahren sollten, folgten noch weitere Missgeschicke in der Fährte. Einzig Ottmar punktete mit 96 wie erwartet. Wir haben ihn natürlich gleich interviewt. Quasi zwischen Tür und Angel, denn es kommt ja noch: der Schutzdienst! Wir stehen wieder hinten am „Olympiator“ und bekommen teilweise noch den Schutzdienst des letzten Teilnehmers mit. Ein Hund war schon wegen Ungehorsam durchgefallen und das bisherige Highlight war Leonardo. Uwe: „Denk daran, beim Ablegen zur Flucht, nicht ganz vorne, sonst richtet sich der Hund zu stark nach rechts aus,
lieber einen halben Meter nach hinten versetzt, damit Orca nach vorne startet.“ Nanu, da säuselt etwas leise vor sich hin? Und deshalb habe ich extra den Verstärker aufgebaut, kann man ja von hinten kaum hören! Aber los geht’s! „Mach ihn fertig, niete ihn um, zieh ihn raus, pack den Lump“, das gebe ich Orca noch mit auf den Weg! Ich halte die Luft an. Ich glaube ich habe während des Schutzdienstes nur zweimal geatmet. Jawohl, das Revieren sieht flüssig aus, alle Zelte genommen, auch das Letzte. Huch, den Kopf von Orca sehe ich ungefähr auf 1.60 m Höhe. Das sieht nach leichtem Belästigen aus. „Hier Fuß!“ - Hund kommt. „Auuuuusssss!“ - Und der Hund ist raus. Angriff, Stockschläge, Aus, Transport, nochmal Angriff, etc. alles funktioniert, wie trainiert. Auch ein leichter „Zurückhüpfer“ ins Fuß beim ersten Rantreten. Aber wir hatten da so unsere Probleme mit dem Belästigen. Wieder ein, zwei Punkte die wir wohl opfern müssen.
Teil 2, Tim rennt, Orca auch, nur in entgegengesetzte Richtungen und das ist gut so! Er schreit was das Zeug hält – na, wenn
Heike dann beim Transport „Helfer halt“ ruft, weiß er, was ein richtig lautes Kommando ist :-). Hund beißt, wird bedrängt und der Helfer stellt ein. Angriff, Stockschläge und das nächste Aus sitzt. Noch ein kleiner Belästiger zum Schluss und der Schutzdienst ist geschafft! Und ich beeile mich, dass ich mit meiner Mini-Beiwurst nach vorne komme, sonst gibt’s Ärger! Und wer denkt damit ist die Arbeit der Coaches beendet, hat weit gefehlt. Jetzt geht’s erst richtig los! Die Fährtenergebnisse
sind beunruhigend, das bedeutet noch eine Trainings-Fährte am Abend. Die Schutzdienstergebnisse sind auch nicht brillant,
das bedeutet noch einen Schutzdienst am Abend für Karo und Oberon. Wir treffen uns in besagtem Waldweg und trainieren
ein paar lockere Anbisse mit tiefer Armhaltung und das Aus am “toten Mann”. Normalsterbliche Spaziergänger kommen
vorbei und schütteln – zumindest innerlich - den Kopf. Obwohl wir ganz unbeteiligt in der Gegend herumstehen. Eben noch
mords Getöse und jetzt sitzt da einer mit einem ganz unauffälligen Jute-Ärmel auf einem Baumstumpf. Das Training verläuft
recht positiv. Anschließend sucht Ottmar für uns noch einen geeigneten, “prüfungsähnlichen” Acker. Neben dem Friedhof
werden wir fündig und legen eine Fährte. In diesem Acker haben das wohl die letzten Tage schon mindestens zehn Mann gemacht. Wunderbar, trainiert gleich Verleitungen. Sonntag Ein neuer Tag, ein neues Glück. Und Glück brauchen wir. So wie es punktemäßig aussieht, sind wir – eine gute, bestandene Fährte vorausgesetzt – ganz gut dabei. Ich versuche Druck herauszunehmen: „Also, wenn wir die Fährte jetzt gut machen, sind wir vorne dabei! Streng dich an!“ Ist mir wohl misslungen, Heike schafft beim Frühstück nur ein halbes Brötchen. Beim Warten auf die Abfahrt der Fährtengruppe bleibt Heike lieber im Auto. Sie kann das Gequatsche über längst
vergangene Fährtenergebnisse und Hunde nicht ertragen. Ich diskutiere da natürlich kräftig mit! Das gehört zu meinen Aufgaben als Betreuer! Nach kurzer Fahrt parken wir neben dem Acker. Heike: „Saat, na toll!“ Als Beruhiger bin ich heute einfach nicht in Form. In den Acker sollen sieben Fährten hineinpassen, die sind bestimmt recht schmal. Heike lost die letzte Fährte, das ist ja mal wieder typisch. Das mir das auch immer so geht, kann sie nicht aufmuntern. Ich gebe das Los per Telefon dem Rest-Fanclub im Stadion bekannt. Dort muss ja für Ursula Kulisse sein und wir wollten eh niemanden dabei haben. „Ist Ursula schon dran?“ Die ersten Fährten sehen recht gut aus. Ganz verschiedene Formen und teilweise sehr kurze Schenkel. Die letzte Fährte muss ganz am Ende des Ackers sein und er läuft schräg zu. Uwe: „Pass auf, das könnte eventuell eine Treppe sein, die sie da reingelegt haben. Ich würde das so machen.“ Heike hat natürlich keine Ruhe und geht schon vorher zum Hund. Das Telefon klingelt. „Und, sucht Heike schon?“ Also dafür habe ich jetzt keine Ruhe und lege auf. Wir müssen uns aufs Suchen vorbereiten. Ich kann gar nicht hinsehen! Orca sucht, das sieht schon mal gut aus. Da, ein kurzer Zögerer, wenn das mal nicht der Gegenstand war. Nein, war er nicht, sie sucht weiter und legt sich zwei Leinenlängen später brav hin. Erster Winkel, ok. Zweiter Winkel, der dauert etwas länger, aber immer noch ok. Flup – schon wieder ein Gegenstand. Dritter Winkel, nach außen, hab ich's nicht gesagt, eine Treppe! Vierter Winkel, boah war der Schenkel kurz, das war ja nicht mal eine Leinenlänge! Aber auch der ok und da liegt sie wieder am letzten Gegenstand. Wir haben die Fährte! Meinen Stein hat man bestimmt weit plumpsen hören. Und, was sagt sie? „95!“ Wow, 95, das ist Klasse, das sind dann 272 und ein SG auf der Deutschen. Na, wenn das nichts ist! Ab zum Telefon. „Wir haben 95!“
Nach wilder Fahrt, sehen wir vor dem Stadion schon Ursula und André stehen. Ich plärre noch etwas aus dem Fenster, wie „Macht ihn fertig!“. Macht man halt so! Die kopfschüttelnden Passanten ignoriere ich. Wir hetzen nach vorne und schaffen es gerade, uns gut in Position zu stellen, bevor Oberon reviert. Das macht er sehr ordentlich und ziemlich zügig. Wie auch den gesamten ersten Teil. Naja er belästigt sich so durch. Aber dem Helfer hat der „kleine Schweizer“ gefallen.
Offenbar findet Oberon den Richter viel besser, denn im zweiten Teil steuert er diesen zuerst an. Aber Tim ist Profi - um durch „Vertreibungslaute“ im richtigen Moment, den Hund auf den rechten Weg zu bringen. Tja, wir müssen halt noch einiges Lernen, aber der Applaus entschädigt doch für alles. Unsere Fankurve gibt auch richtig Gas ! Am Sonntag noch verstärkt durch Dagmar und Lilo, die nachts um drei aufgebrochen und mit Bleifuß nach Dorsten gerast sind. Und dann endlich Entspannung. Endlich etwas essen und endlich ausgiebig Klönschnack. Wir hatten unsere Fans richtig vernachlässigt. Aber wenn man in Anspannung ist, kann man sich schlecht unterhalten. Das wurde jetzt nachgeholt. Da man immer die gleichen Leute auf diesen Veranstaltungen trifft und inzwischen auch alle kennt, muss man auch mit allen kurz reden. So verrann die Zeit bis zum letzten Starter wie im Flug. Und je länger die Veranstaltung dauerte, umso besser unsere Platzierung. Ausfälle in Fährte und Schutzdienst sorgten dafür, dass unser Team am Ende jubeln konnte: „Wir sind Fünfter!“ und natürlich „sind wir auch 18ter!“ Stimmt, „wir“. Alleine schafft man das nämlich nicht. Es braucht immer ein Team im Hintergrund, auf das man sich verlassen kann. Deshalb nochmal Dank an alle, die uns unterstützt haben! Unsere Abschlussfeier stieg dann nach der Siegerehrung und den obligatorischen Fotos stilecht im McDonalds in Dorsten. Ein alter Brauch, bei dem man zusammen noch ein schlabbriges Weißbrot ist, bevor man bis zur nächsten Meisterschaft wieder auseinander geht. Unsere Megabestellung wurde uns sogar an den Tischen serviert. Und mit Cola light prosteten wir uns nochmal „auf dieses wunderschöne Wochenende“ zu. Bis zum nächsten Mal!
Bericht zur Klubfährtenhund-Siegerprüfung in Schönebeck/Elbe v. 29.-30.10.2005 Nachdem wir bisher immer als Schlachtenbummler an der KFSP teilnahmen, war dieses Jahr alles anders. Der LRO schickte mir gut 14 Tage vor der Meisterschaft eine Einladung zur KFSP 2005 in Schönebeck, da wir uns als Landesgruppensieger bei der LAP der LG Nord qualifiziert hatten. Die Welt war soweit in Ordnung, bis das kleine „R“ (Ramses) auf einmal dicke Lymphdrüsen bekam und der Tierarzt mir
mitteilte, dass Matey mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit dem gleichen Virus verseucht werden würde. Also
ab zur Apotheke und Echinacea in der „Klinikpackung“ eingekauft! Lt. unserer lieben erfahrenen Züchterin ein probates Mittel, um die Abwehrkräfte zu stärken. Gott sei Dank war der Hund auch am Freitag noch immer beschwerdefrei und wir machten uns guten Mutes auf den Weg Richtung Sachsen-Anhalt. Vor unserem Hotel standen schon unsere Mitstreiter aus der Landesgruppe Franken-Oberpfalz, Helga+Uli Vollmer mit Titus und Sabine Jung mit Nellie (Nessaja). Nach freudiger Begrüßung von Mensch und Tier wurde beschlossen, einen flotten Kaffee einzunehmen und danach die Örtlichkeiten in Gnadau zu inspizieren und wenn möglich noch ein Probefährtchen zu legen. Gesagt getan, zum Vereinsheim in Gnadau war es nur ein Katzensprung und wir trafen dort auch einige Sportfreunde, die die gleiche Idee hatten. Fährtengelände musste nicht lange gesucht werden, ein Stück Brachland befand sich direkt neben der Sportanlage. Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Lüftchen überprüften Matey, Nellie und Titus das fremde Erdreich. Matey sah sich die Winkel sehr genau an, Titus benötigte hier und da etwas mehr „Aufmerksamkeit“ und Nellie wünschte sich mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Gegenstände, einer gefiel ganz und gar nicht. Alles in Allem zufrieden stellend. So ließen wir den Abend im Restaurant unseres Hotels ausklingen. Zu später Stunde trudelten dann noch Heike und Hiltrud mit der frisch verheirateten Lotte und den kleinen 4-Beinern ein. Am Samstag morgen, inzwischen war auch der Rest des Fanclubs (Uwe und Dieter) eingetroffen, ging es dann ans Eingemachte. Beim Frühstück wurde schon ein Schlachtplan für das Losen erstellt. Für uns war klar: Nur nicht am Samstag, bloß nicht unter den Ersten! Bei Uli klappt es auf Anhieb, er startet am Sonntag, nun Sabine, Startnummer 7 am Samstag. Ich ziehe die Nummer 3, ebenfalls am Samstag. Nun ist nichts mehr zu ändern, was solls! Der technische Leiter, Gerhard Wesche, weist noch in einer kurzen Rede auf das hervorragende Gelände hin, fast für alle Neusaat, so dass sich die Punkte wohl bei den Übergängen und den Gegenständen entscheiden würden. Also ideale Bedingungen, da auch die Sonne für beide Tage gebucht wurde. Nun ging es los und nach 20 Minuten erreichten wir das Fährtengelände, Neusaat und Grün, wie versprochen, so weit das Auge reicht. Langsam wird es ernst, Startnummer 1 begibt sich zum Richter,
Anmeldung und los geht’s, doch………nicht lange, Verleitung!!! Abruch………würg! Nun die Startnummer 2. Ich schaue mir noch den ersten Schenkel an, sieht gar nicht schlecht aus, aber nun
schnell zum Auto, Matey vorbereiten. Den dritten Schenkel, Hügel wieder abwärts Richtung Weg kann ich sehr gut sehen, leider aber auch die Verleitung, die sich
wie ein hellgraus Band quer über meine Fährte zieht. Nun hilft nur noch Beten!!! Lass uns bitte das Ziel erreichen!!! Matey
nähert sich der Verleitung und…………..geht ohne Zögern sauber weiter. Nächster Winkel, wieder leicht überlaufen, aber
selbständig die Kurve bekommen, wieder der eine oder andere Punkt weg, mach nichts, es läuft immer noch gut. Zweiter
Gegenstand, Holz, Matey bleibt stehen, überzeugt sich, es ist tatsächlich ein Gegenstand und endlich liegt er. Das hat wieder
etwas gekostet. Vierter Winkel, wieder leichte Probleme, es ist aber an diesem Hügel auch extrem windig, was solls, er sucht
sich wieder selbständig ein. Nun schnell wieder mit dem Beten beginnen, denn jetzt müssen wir zum zweiten Mal über die
Verleitung. Was für ein braver Bub (hätte Hiltrud jetzt gesagt*grins*), er geht schnurstracks drüber hinweg, ich bin jetzt schon
happy. Nach dieser Schwierigkeit klebt mir das T-Shirt am Körper, die Knie sind weich und das Wasser schwappt in meinen
Stiefeln*grins*! Fünfter Winkel, ordentlich. Dritter Gegenstand wieder leicht schräg, sechster Winkel perfekt und nun der letzte
Schenkel, ich kann wieder alles sehen. Matey geht sauber über die Straße und verweist auf dem braunen Acker den letzten Gegenstand ganz gerade. Schnell den Hund zum Auto gebracht, die Belohnung (hatte ich ihm vorher schon mal als Anreiz unter die Nase gehalten) ins Maul gestopft und ab zu den nächsten Fährten. Am Abend sind wir dann doch ziemlich fassungslos, denn am ersten Tag sind tatsächlich nur 2 Teams ins Ziel gekommen. Selbst unser Geheimfavorit, Sabine mit Nellie, ging, obwohl wir alle verfügbaren Daumen drückten, in die Verleitung. Somit war Matey Tagessieger! Am Sonntag ging es dann wieder in allerschönstes Gelände! Da ein Teilnehmer eine Ersatzfährte bekam, sahen wir noch 9 Teams. Wollte ich doch ursprünglich gerne am Sonntag suchen, war ich jetzt heilfroh, dass ich alles schon am Samstag hinter mich gebracht hatte und nun ganz entspannt alle weiteren Fährten anschauen konnte. Leider hatten auch am zweiten Tag die Hunde Ihre Schwierigkeiten. Beim Beobachten von 2 Teams hatte ich den Eindruck, dass sie mit einem Superergebnis aus der Fährte kommen würden. Die Besprechung ergab dann allerdings bei der einen, dass ein Gegenstand sowie mehrere Winkel überlaufen wurden. Bei der anderen der Hund 3 Gegenstände nicht verwies. So fielen weitere 4 Teams durch (leider blieben auch Uli und Titus nicht vom Pech verschont) und die bestandenen Fährten blieben alle unter 86 Punkte.
Wollten wir doch eigentlich nur durchkommen, waren wir am Ende des Tages auf einmal mit nur 86 Punkten Deutsche Meister FH 1! Schwer zu glauben, aber die abschließende Siegerehrung lies keine Zweifel mehr aufkommen! Hier noch einmal ein herzliches Dankeschön an den mitgereisten Fan-Club sowie alle Daumendrücker!!! Alex Findeisen und Matey
VDH DM IPO 2005 - Wieder ein Bericht Zwei Wochen vorher Nachdem Lotte, von einer größeren Verletzung an der Zunge mit Antibiotika behandelt, in Torgau leicht geschwächt an den Start ging, reichte es in diesem Jahr nur zum Ersatzhundeführer. Und so malte ich mir für die Tage vom 5. bis 7.8. ein ruhiges Urlaubswochenende aus, an dem ich – vom KfT gesponsert – mir die VDH DM IPO in Geislingen ansehen könnte. Wer sollte da schon ausfallen? Zwei Wochen vor dem Ereignis dann die frohe Botschaft unseres Leistungsrichterobmannes, dass alle Teams startberechtigt
wären. Panik! Kein spezielles Training bis zu diesem Zeitpunkt, viel Arbeit und das Haus voll unserer 4-wöchigen, süßen Welpen. Tolle Voraussetzungen! Ich erhöhte erstmal das Lauftraining, um den Hund noch etwas besser in Kondition zu bekommen – gleichzeitig etwas weniger Futter, ich will ja nicht mit Specky-Lotte anrücken. Fährtentechnisch sollte das Gelände ja Wiese sein. Da ich in diesem Jahr alle meine Prüfungen auf Wiese gesucht hatte, war ich in diesem Punkt ziemlich beruhigt. Ich trainierte nur noch drei Mal: Normale Wiese, 50cm hoch und frisch abgemäht. Egal was kommt, wir sind vorbereitet! Unterordnungstechnisch hatte ich Lotte schon zur Kreisausscheidung für die bayerische Meisterschaft gut im Griff (95 Punkte) . Hier galt es, den bestehenden Stand zu halten und nur noch das Apportieren über die Hürde zu verbessern. Sprich weg mit dem Streifen und Schluss mit dem Geknautsche. Im Schutzdienst musste ich noch am Meisten tun. Verletzungsbedingt hatten wir hier nicht viel gemacht. Und bei einem nun doch schon 7 ½ Jahre alten Hund merkt man das fehlende Training im hohen Belastungsbereich. Wir feilten vor allem am Verbellen und an der grundsätzlichen Einstellung des Hundes. Es sollte ja ein tierisch schneller Helfer in Teil 1 zum Einsatz kommen. Über Telefon und Email hörten wir schon Schauergeschichten. Irgendwo bei München sollte er auf einem SV-Platz arbeiten. Ob wir vielleicht doch noch mal zum Training dorthin fahren sollten? Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt, dass schon extra Übungstage für die VDH-DM-Teilnehmer dort eingerichtet wurden. Hatten wir das nötig? Die DM soll doch zeigen, dass der Hund die Qualität hat, auch mit unbekannten Helfern fertig zu werden . Nicht mit einem Bekannten, mit dem man schon zig Mal trainiert hat! Außerdem haben wir bisher noch jeden Helfer erwischt. Siehe Torgau und DM im letzten Jahr. Mein Helfer Stephan ist zwar vielleicht nicht mehr ganz so fix wie in jungen Jahren (Verzeihung ;-)) aber nach dem Spruch „Stefan, der soll sauschnell sein, gibt mal richtig Gas“, war ich doch überrascht, was noch alles in ihm steckt. Vielen Dank an der Stelle Stephan Übelmesser – dafür bringen wir Bora zur VPG 2 auch einen ordentlichen Rückentransport bei! Eine Woche vorher kam dann auch der offizielle Trainingsanzug gesponsert von Mera Dog bei uns an. Ein wirklich schmuckes Teil, mit einem kleinen Haken. Die Hose ging mir bis zum Hals! Da sehe ich Lotte in der Unterordnung ja nicht, wenn die Hose über dem Hund baumelt. Ich entschloss mich also die Jacke zu tragen und lieber in schwarzer Jeans zu führen! Und so fuhren wir gut gelaunt mit einem schon leicht flauen Gefühl im Magen am Donnerstagabend nach Geislingen in Baden-Württemberg. Donnerstag In der Ruhe liegt die Kraft. Und wenn man am Trainingstag Ruhe haben will, muss man schon einen Tag vorher anreisen. Wir kamen also am Donnerstagabend gegen 19.00 Uhr in Türckheim bei Geislingen an. Hier lag unser Hotel von dem aus es noch einmal ca. 7 Kilometer bis zum Sportstadion waren. Auch dieses besuchten wir am Abend noch kurz, um uns mit der Wettkampfstätte vertraut zu machen. Nach einem kleinen Happen beim Chinesen ging’s ab in die Heia – es würde ja ein anstrengendes Wochenende. Ich wunderte mich übrigens über meinen noch vorhandenen Appetit. Sonst sind Prüfungswochenenden immer Diätwochenenden. (Im Nachhinein kann ich verraten, dass ich doch beinahe ein Kilo abgenommen habe. Diese Diätform kann ich wirklich nur empfehlen!) Freitag Wir wollten unbedingt das Training aller Mannschaften miterleben. Das ist mindestens genauso interessant wie die
eigentliche Prüfung. Vielleicht nicht ganz so spannend und nervenaufreibend. Um 8.00 Uhr sollten die Rottis an die Reihe
kommen. Punkt 8 waren wir also im Stadion, ebenso wie die Rottweiler und Boxer (die nächste Gruppe). Aber das war’s
auch schon. Kein Offizieller, keine Geräte auf dem Platz, von Bringholz keine Spur und niemand wusste wo, was, wie hingestellt werden sollte! Zum Glück war der Hausmeister vor Ort, der die nötigen Räumlichkeiten öffnete und so legten die Hundeführer selbst an und bauten die Gerätschaften auf. Um 8.30 trafen dann die ersten VIP’s ein und endlich konnte mit dem Training begonnen werden. Die Terrier mussten laut Plan um 10.55 Uhr ran, was sich natürlich etwas verschob. Es ist schon etwas Koordinierung nötig,
wenn sieben Hunde gleichzeitig noch mal ‚schnell’ laufen, apportieren, voraus senden und Revieren wollen. Deswegen legten wir vorher eine kleine Reihenfolge fest und…..standen prompt alle gleichzeitig vor der Hürde!
Das Training gab Gelegenheit zu beobachten, dass die anderen Teams auch nur mit Wasser kochten. Hier klappte das
Voraus nicht, dort kletterte der Hund über die Hürde und beim nächsten wurde ein Versteck ausgelassen…..die Nerven liegen halt bei jedem blank! Der wichtigste Moment bei so einem Event, ist die Auslosung der Startnummer. Hier muss man die passende Nummer losen, sonst startet man – wenn man Pech hat – zur absoluten Unzeit! Der Zeitplan sah vor, dass die erste Unterordnung am Samstag um 6.00 Uhr (!!!) auf der Platzanlage stattfindet. Wenn man vorher noch mit den Hunden raus muss und seinen Hund vorbereiten will, muss man ja schon um 4.00 Uhr aufstehen. Alles, nur das nicht! Wir nahmen uns also vor, eine Nummer größer 40 zu losen. Hier wäre am Samstag Vormittag um 9.00 Uhr Fährte und Sonntag um 11.00 Uhr Unterordnung – perfekt! Ab 19.30 traten die einzelnen Teams zum Auslosen an. Jetzt galt es. Nur an eine Nummer denken. Z.B. die 42, 42 ist gut…
.42…..42……42……42……42……Los greifen…..42…….42….Los öffnen………………………………..die 1!
Samstag 4.10 Uhr, der Wecker klingelt. Oh Mann – ist mir schlecht! Wir machen uns fertig und düsen ab zum Stadion. Dort wollte ich noch mal mit dem Hund spazieren. Als wir um 5.20 Uhr ankommen ist alles stockfinster. Außer dem Parkplatzwächter und einigen weiteren armen Hundeführern ist niemand zu sehen. Man soll kaum glauben, wie schnell die Sonne aufgehen kann! Eine halbe Stunde später ist es hell! Der wolkenbruchartige Niederschlag der nachtsüber niederging hat sich in leichten Niesel verwandelt. Und um kurz nach 6.00 Uhr sage ich Edgar Scherkel mein Sprüchlein auf „Hundeführer Uwe Ritthammer meldet sich mit Lotte v.d. Laubenhaid zur IPO 3, Abteilung B“. Wir waren mit dem Ziel angerückt die Unterordnung mit 70 zu bestehen, weil Herr Scherkel ja ganz hart richten sollte! Ich
versuchte also für die bereits anwesenden ca. 60-70 Zuschauer und die verstreuten 20 Offiziellen eine ordentliche
Unterordnung abzuliefern. Lotte lief wie immer, mit ordentlich Dampf, bedrängte leicht und machte alles mit! Die Zuschauer
waren übrigens nur meinetwegen so früh aufgestanden, das hatte nichts damit zu tun, dass in der nächsten Paarung Theo Sporrer lief und noch eine Paarung später Michael Manhart! Hinter dem Versteck hatte ich Zeit die Zuschauer zu zählen, mir den Regen aus dem Gesicht zu wischen und die
Unterordnung des nach mir startenden Boxers zu verfolgen. Zum Glück bin ich nicht mit Theo Sporrer gestartet. Sonst sieht das ja total mies aus! Von der anschließenden Besprechung habe ich noch folgendes im Ohr. „Der Hund geht bei sehr hoher Motivation nicht immer ganz zielgerichtet und ist teilweise leicht lästig. Der Hundeführer führt sehr sportlich vor“. Soll heißen mein Hund zeigt unheimlich Trieb, bedrängt und ich habe keine Führerhilfen gegeben! Im weiteren Verlauf der Besprechung hörte ich des öfteren die Worte “gut“, einmal auch „sehr gut“ und bei der Kletterwand, dem Voraus sowie dem Ablegen ein „vorzüglich“. Na das müssen doch mehr als 70 geworden sein. „Heute 89 Punkte“! Waaaaaahhhhhnnnsssiiiiinnnnnn! 89 Punkte bei Edgar Scherkel – darauf kann ich mir jetzt aber was einbilden! Vor allem weil hinterher Theo Sporrer mit 90 Punkten und Michael Manhart mit 90 Punkten nur ein Pünktchen besser waren. Die Zeit bis zum Schutzdienst zog sich in die Länge. Edgar Scherkel machte wirklich äußerst detaillierte Besprechungen, und richtete konsequent so weiter, wie er angefangen hatte. Irgendwann war es dann soweit, der Schutzdienst stand an. Der erste Starter ist irgendwie immer der Blöde. Keine
Durchsage kündigte mich an, bzw. kündigte mir an, dass jetzt der Schutzdienst losgeht. Nach ziellosem Herumgeirre konnte
mir endlich jemand sagen, dass ich jetzt meinen Hund holen solle! Den Schutzdienst brauche ich im Prinzip nicht detailliert zu
beschreiben. Lotte arbeitete wie immer. Das Verbellen, das wir vorher noch intensiv trainiert hatten, klappte recht gut. Sie
hätte etwas besser Durchbellen müssen. Auch die Flucht, Abwehr und Rückentransport liefen gut. Beim Überfall dann das
Missgeschick, sie rutschte kurz aus dem Arm (frischer Überzug, harter Ebinger-Ärmel, ist einigen anderen Hunde hier und bei
der langen Flucht dann auch so passiert), setzte aber gleich wieder nach. Der Rest war in Ordnung, hätte bei der langen Flucht aber besser Durchlaufen müssen. Wenigstens sind wir mit unserer Lotte sehr zufrieden, und das ist das Wichtigste überhaupt! Ziemlich platt trollten wir uns am Samstag ins Bett. Denn wir wollten am Sonntag unserem Airedale-Kollegen als Fanklub zur Seite stehen. Und bereits um 6.25 Uhr war Otmar Goldstein mit Karolin tom Kyle an der Reihe. Sonntag Ottmar hatte dann ziemliches Pech. Eine wahre Wasserwand machte ihm und Karo die Unterordnung schwer. Hinterher wurde das Wetter aber zusehends besser. So hatten wir also insgesamt 93, 89, 77 a = 259 Punkte und damit ein „gut“ und einen 34. Platz (von 53) erkämpft. Mit meinem Hund bin ich zufrieden, mit den Punkten im Schutzdienst nicht ganz. Aber ich glaube, anderen geht es genauso. Ich habe mir mal die Ergebnisse des Mali-Championats angesehen und mit den jetzigen verglichen. Karin Arendt mit Sammy du Bois des Trembles, Championat Platz 5, Geislingen Platz 35 Und dann noch Platz 8 des Championats, Siegfried Olbrich – mit dem ich mich am Freitag nett unterhalten habe, viele Grüße – durchgefallen. Er hatte großes Pech in der Fährte! Und so lässt sich die Liste noch fortsetzen. Hier herrschen halt eigene Gesetze. Nächstes Jahr wird es mit Sicherheit keinen Bericht von der DM geben, weil ich mit Oma Lotte, zumindest auf dieser Ebene, nicht mehr starte. Aber Orca steht ja schon in den Startlöchern… Uwe Ritthammer
VDH DM IPO 2004 - Ein Bericht "Was, nur 80 Punkte im Schutzdienst, was ist denn da passiert?", "Was, nur 88 Punkte in der Fährte? Was war da los?", "93 Punkte in der Unterordnung, das war bestimmt toll!". Solche Fragen hört man als müder und glücklicher Überlebender auf dem 25. Platz der 2. VDH DM IPO 2004 in Bexterhagen. Und weil es so mühsam ist, immer wieder zu erklären, warum Punktzahlen auf so einer Veranstaltung erst mal nur die halbe Wahrheit sagen und weil der Mund schon fusselig ist, gibt's hier jetzt die ganze Wahrheit: Drei Wochen vorher: Die letzten Wochen stieg die Nervosität kontinuierlich an. Hatte ich meinen Hund richtig vorbereitet? Waren wir den Anforderungen wirklich gewachsen? Soll ich noch ein Fährtchen oder ein Sportplatztraining einschieben? Nein, eigentlich sollte alles passen. Hatten wir doch im Vorfeld viel trainiert. Drei Wochenenden bei Melli und Bernd in Schwenningen, Fährtenprobleme unter die Lupe nehmen, Schutzdienst optimieren, Knautschproblem beseitigen. Montags Sportplatztraining mit Unterordnung und Revieren in alle möglichen Richtungen, vielleicht noch ein kleines Fährtchen danach. Dienstags spielerische Unterordnung auf dem Hundeplatz, Schutzdiensttraining mit Stefan beim PSV in Nürnberg. Mittwoch Unterordnung und Schutzdienst. Donnerstag eine kleine Fährte!!! Freitag Unterordnung und Schutzdienst, usw. Eine Woche vorher: Warum zum Kuckuck mähen die Bauern eigentlich die Kornfelder nicht ab? Da habe ich auf der DM frisch gegrubberten Acker und hier nur Wiese! OK, nicht ganz, ein Bauer stellte mir freundlicherweise ein zigtausend Quadratmeter großes umzäuntes (!) Brachgelände zur Verfügung, auf dem im Herbst eine Apfelbaumplantage angepflanzt werden soll. Das Gelände war nur dummerweise sehr leicht. Dildei versinkt in seinen Videos kaum weiter im Boden als ich dort. Und dann ... Mittwoch vor Abreise hat sich ein Landwirt erbarmt, abgemäht und umgegrubbert. Juhuuu! Also nach dem Hundeplatz noch schnell eine Fährte auf DM-verdächtigem Gelände. Donnerstag: Wir reisten schon einen Tag früher an, um nicht am Auslosungstag im Stress zu versinken. Ein paar Teilnehmer und der Mannschaftsführer unseres KfT-Teams waren auch schon da. Und ein umgegrubberter Acker - weit ab vom tatsächlichen Fährtengelände - den wir ausgiebig nutzten. Kleiner Schock, es lag mindestens viermal soviel Stroh auf der Erde wie auf meinem heimischen Acker bzw. auf jedem Acker auf dem ich bisher gesucht hatte. Freitag: Training: Probeschutzdienst: Auslosung: Samstag: Beim Frühstück hatte ich gar nicht mehr soooo großen Appetit, außer ein halbes Brötchen war nicht viel zu machen. Dafür haben wir etwas länger geschlafen, das ist auch etwas wert. Am Sportplatz angekommen, empfing uns erst mal Verkehrschaos. Die wenigen Parkplätze waren alle von Zuschauern belegt und am Hundeführerparkplatz war keine Kontrolle, sodass die Zuschauer diesen auch beinahe komplett unter Beschlag genommen hatten. Wir schafften es gerade noch rechtzeitig zu den ersten Schutzdiensten. Edgar Scherkel mit A'Desert der Sonne entgegen. Den dürfte ich nicht verpassen! Schnelle Streife nach dem Scheintäter, enges und drangvolles Stellen und Verbellen. Dann die Ablage zur Flucht ... die Spannung steigt ... der Richter nickt ... der Helfer gibt Gas ... und der Hund ... springt am Ärmel vorbei ... setzt nach … erwischt die Jacke des Helfers ... rutscht aber auch dort ab ... Abbruch! Da bin ich ja platt! Wenn dieser Hund den Helfer nicht erwischt, was macht dann mein Hund? Da war sie wieder, die Nervosität! Das muss man jetzt aber gründlich analysieren! Wo war denn der Hund abgelegen, dass er so vorbeigesprungen ist? In der Mitte des Bereichs, rechtwinklig zum Helfer. Na ja, das ist schon mal schlecht. Also Hund ablegen bis zur Grenze der Markierung und parallel zum Helfer! Beobachten wir doch mal den nächsten Schutzdienst ... Um es kurz zu machen: einer nach dem anderen fiel in dieser Phase durch! Immer das gleiche Problem, die Flucht wurde nicht vereitelt. Von den ersten 18 Startern erging es sechs Hunden so, ein siebter hatte Probleme mit dem Stock von rechts! Die Devise meiner Analyse war: den Helfer in Teil 1 überleben! Unterordnung:
Und dann ging’s los.
Bringen auf ebener Erde: da sagt meine Trainerin jedes Mal, ich soll das Holz weiter werfen. Ist als Linkshänder mit rechts dummerweise gar nicht so einfach und gelang mir wieder mal mehr als Hochwurf - denn als Weitwurf. "Bring" ... flott hin. flott zurück ... leichtes Knautschen und etwas weit entfernt. Hürde: schöner Hinsprung ohne Streifen ... beim Rücksprung leider leicht berührt. Kletterwand: perfekt, jetzt nur noch das Voraus! Bitte mach es nicht wie gestern beim ersten Mal, sondern lauf durch! 12 Schritte durchhalten, Lotte flippt fast aus ... "Voraussss" ... swuuuuuusch ... Donnerwetter, sogar von den Rängen draußen höre ich ein "oooooohhhhh" ... da kommt das Zeichen des Richters. … "PPPPPPPlllllllaaaaaattzzzzzz"...komm schon leg dich, leg dich, leg dich ... ja, geschafft. Wie viel Punkte waren das jetzt wohl? Na, ich gebe mir mal 85, das kommt hin. Mann was der Richter alles aufzählt ... "Heute 93 Punkte!" … Wow! Super-Lotte, damit hätte ich echt nicht gerechnet! Heike steht mit der Beißwurst schon draußen und ... zack ... Hund und Führer glücklich. Schutzdienst: "Helfer gehen Sie fünf Schritte voran" ... nanu, was macht mein Hund, geht beim Helfer Fuss! ... "Fuuuuussssss" … so, jetzt aber, Mist das hat wieder ein paar Punkte gekostet. Überfall aus dem Rückentrasport … passt, Transport passt mit schöner Bewachungsphase. Jetzt nur noch die lange Flucht und wir haben’s geschafft. Der Helfer kommt wieder ziemlich schnell, aber wir haben ihn! Lotte hat wie immer vorher taxiert, aber dafür steigt sie auch niemals aus! "Schutzdienst beendet!" . Der Richter bescheinigt immer volle und feste Griffe, schönes Bewachen. Am Zelt Führerorientiertheit - das hab' ich auch gemerkt - das Fuß vor dem Rückentrasport war nicht ok und Schrittzahlen haben nicht gestimmt. Beim Überfall und der langen Flucht könnte sie etwas besser durchgehen, "Heute 80 Punkte" ... ... was, nur 80 Punkte, wo bitteschön haben wir die Punkte gelassen, zählt ein voller, fester Griff jetzt nichts mehr, und wo ist mein Bonuspunkt für der erwischten Helfer in Teil 1? Da hilft alles nichts. Auch nicht, dass draußen die Zuschauer inklusive einiger Leistungsrichter den Hund im SG gesehen haben. Aber, wir haben überlebt! Übrigens zwei Hunde später wird der Helfer in Teil 1 von einem Rottweiler erledigt! Nein, nicht durch einen Biss, sondern der Rotti rennt den Helfer gekonnt so um, dass er einen Meniskusschaden davonträgt und ersetzt werden muss. Durch einen Helfer, der längst nicht so schnell ist, den Arm links trägt und im Prinzip nur im Beutebereich arbeitet. Hier flog dann auch nur noch ein Hund wegen nicht Ablassen durch! Beileid an die ersten 18 Starter! Sonntag: Fährte: Das Gelände übertraf noch meine kühnsten Befürchtungen. Sehr trocken, extrem viel Stroh und die Sonne brannte heiß! Dafür loste ich gleich die zweite Fährte. Von Erzählungen der gestrigen Fährtensucher wusste ich, dass der Winkel immer ziemlich bald nach dem Gegenstand kommt. Wenn Lotte so triebig nach dem Gegenstand losgeht, wie sie es manchmal macht, wird das bei dem Gelände schwer! Sie ist auch sehr gut drauf, schon beim Proberiechen neben dem Auto. Und es ist immerhin schon 10.30 Uhr und wird immer wärmer.
Auch nach dem Anmelden beim Richter auf dem Weg zum Abgang zieht Lotte noch an der Leine. Ich muss sie unbedingt bremsen! Abgang riecht sie aber lange ab, das ist schon mal gut und geht dann zielstrebig mit tiefer Nase über das Stroh hinweg. Erster Gegenstand! Ich zeige den Gegenstand, nachher ist Loben erlaubt. Was tun um den Hunde langsam zu bekommen? Ein Erdklümpchen vor Lotte auf den Boden geworfen, sollte den erwünschten Effekt bringen. … "Suuuuch" … Lotte schießt hoch ... steht ... schnuffel, schnuffel, schnuffel und geht im zügigen Tempo weiter. So schaffen wir das, die Hilfe funktioniert. Am letzten Winkel ein leichtes Problem, Lotte kreist, vergewissert sich nach links und nach vorne ... nein, es geht doch rechts. Jetzt kann nicht mehr viel schief gehen ... wann kommt den endlich der letzte Gegenstand, ich bin doch schon beinahe bei den Leuten. Da! Mal sehen, ob der Richter die beiden Hilfen bemerkt hat? Er hat! Und noch viele andere, die ich gar nicht gegeben habe, ist ja witzig. Drei Punkte für langsames Verweisen plus noch mal drei Punkte, weil ich gewartet habe , bis der Hund liegt. Hä? So ein Schwachsinn, wäre ich weitergegangen, hätte er mir das als Führerhilfe abgezogen, weil der Hund noch nicht lag. Das ist wirklich Käse. Dann noch zweimal zwei Punkte für die Hilfen, die ich an beiden Gegenständen wirklich gegeben habe! Und am letzten Winkel hat er natürlich auch noch eine nicht vorhandene Hilfe gesehen, wieder ein Punkt, plus natürlich noch das Kreisen. "Heute 88 Punkte". Na das passt doch. Rechnen wir im Geiste die fantasierten Führerhilfen weg sind wir bei 92. Herr Reiser (ja, der Dr. Helmut Reiser), der zufällig bei meiner Fährtengruppe als Zuschauer anwesend war (und übrigens den Schutzdienst von Lotte aufmerksam beobachtet hat) fragte mich dann auch noch mal nach den tatsächlichen Führerhilfen. Er hatte wohl von außen gar keine gesehen. Aber ich stehe zu meinen Hilfen und wir haben sie auch gebraucht! Tja, so war das! So kommen die 88, 93, 80a = 261 zustande. Und man muss schon mit allen Mitteln arbeiten um diese Punkte zu bekommen. Und auch wenn praktisch nichts Großes passiert ist, sind ... schwupp … gleich viele, viele Punkte weg, oder die ganze Prüfung im Eimer. Jetzt entspannen sich Lotte und ich erst mal, machen am Platz etwas Spaß, bevor es dann mit der Landesgruppenausscheidung Ende August wieder weitergeht. Bis dann,
Die FH - Prüfung schlecht geschnüffelt, hochgeguckt,
LANDESGRUPPENAUSSCHEIDUNG VPG am 26.08.2001 Hallo, ich bin Kalle von der Laubenhaid, ein Airedale, 7 Jahre alt und möchte euch Terriern von unserer Landesgruppenausscheidung im Schutzhundesport erzählen. 26.8. 5 Uhr....... (räkel...räkel...gähn)...was, Frauchen ist schon wieder auf den Beinen, um diese Zeit! Das kann nur bedeuten, daß heute wieder eine Prüfung ansteht, sonst quält sie sich nicht am Sonntag so früh raus. Also tu’ ich ihr den Gefallen und steh’ auch mit auf. Sie ist ziemlich nervös, steht im T-Shirt auf der Straße bei knapp 2 Grad und mich hat sie auch vergessen. Ah herrlich diese frische Luft.....na das war aber ein kurzer Spaziergang heute, aber wir haben ja noch was vor! 7 Uhr...jetzt sind wir schon am Hundeplatz. Die Hundeführer treffen sich und losen die Startreihenfolge aus. Hoffentlich muß ich nicht gleich wieder als Erster ‘ran, sie hat immer so ein Glück beim Losen! Wir
fahren zur Fährte. Eine Kleinigkeit für meine Nase. Ich weiß gar nicht, wo das Problem liegen soll? Da ist jemand vor knapp
einer Stunde durch die Wiese gestampft und hat ein paar Gegenstände fallen lassen und die glauben alle, ich finde sie nicht! Na, das werde ich ihnen aber zeigen! 11 Uhr...ich bin stolz auf mich. Das mit dem Hasen kann doch jedem passieren! Man muss ja nicht immer unter den ersten
sein! Jetzt starten die Unterordnungen. Hier darf ich mich erst einmal in den Schatten legen und die Konkurrenz beobachten.
Ist schon erstaunlich, wie wir Hunde das hinbekommen, daß das Frauchen die ganze Zeit so exakt neben uns herläuft! Wir
sind halt ein unschlagbares Team. Jetzt darf ich auch laufen. Auf geht’s! Normaler Schritt, Wendung, schnell, langsam, normal
in die Menschengruppe, Sitz, Platz, Steh......heute bin ich extrem gut drauf! Hab’ noch nichts verpatzt. Nanu, was macht sie
jetzt? Wirft das Holz glatt neben die Kletterwand. Ich hol’s mal eben schnell. Was guckt sie denn so komisch? Ach verdammt, ich hab’ vergessen drüberzuklettern! 13 Uhr...Jetzt wird’s ernst. Der Bösewicht hat sich auf dem Platz versteckt. Ich glaube, ich weiß auch schon wo. Wieso schickt
mich mein Frauchen dauernd in die falsche Richtung? Ich zeig’ ihm jetzt, wo der Lump ist. (wuff, wuff, wuff) Gefunden! 15 Uhr...Siegerehrung. Bin ich froh, daß ich nicht gewonnen habe, so ein Pokal gibt mir nichts, mit einem Kaustängchen kann doch so ein Hund wie ich viel mehr anfangen! Und außerdem darf ja meine Rudelgenossin Lotte mit unserem Frauchen mit 280 Punkten auf die Deutsche Meisterschaft. Ich bin mit meinen 263 Punkten nur als Schlachtenbummler dabei. Nächstes Jahr machen wir vielleicht wieder bei der Ausscheidung mit und da zeig’ ich ihr dann, wer der Rüde im Haus ist! Schließlich gibt es doch nichts schöneres für einen Hund als mit seinem Rudelführer durch Dick und Dünn zu gehen und sich so richtig auszutoben! Aber es ist ja auch nicht ganz einfach, so weit zu kommen! Also dann, bis zum nächsten Jahr, Euer Kalle
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